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Gemeindenachricht

„Erst am Anfang einer Diskussion“ zur möglichen Reaktivierung
Großes Interesse an Machbarkeitsstudie der Bahnstrecke Singen - Ramsen

Gemeinsame Pressemitteilung der Stadt Singen und der Gemeinde Rielasingen-Worblingen

Informationsveranstaltung zur Machbarkeitsstudie am 12.11.2024 im Festsaal der Talwiesenhallen in Rielasingen. Bild: Oliver FiedlerAuf dem Podium bei der Machbarkeitsstudie (von links): Yannick Beutel (NVBW), Moritz Link (Verkehrsministerium BW), Bürgermeister von Rielasingen-Worblingen Ralf Baumert, Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler, Stephan L. Kroll und Manuel Hornig (beide Traffic Solutions). Foto: Oliver Fiedler.

Als Gastgeber betonten sowohl Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler als auch Rielasingens Bürgermeister Ralf Baumert, dass die Machbarkeitsstudie als Diskussionsgrundlage für künftige Entscheidungen im Gemeinderat diene. Wann diese getroffen werden, ließen beiden offen. Ebenso gaben sie keine Stellungnahme zur Wahrscheinlichkeit einer Realisierung der 13,3 Kilometer langen Bahnstecke ab. OB Häusler betonte, dass die Infoveranstaltung der Transparenz des Prozesses diene und man ganz am Anfang der Diskussion stehe, wohin die Reise gehe. Zumal erst noch Gespräche mit der Schweiz anstehen, da die Machbarkeitsstudie Aussagen zum Bahnverkehr auf dem Schweizer Schienennetz trifft. Selbstverständlich sei die Zustimmung beider Gemeinderäte für eine Fortführung der Planung unerlässlich, während der auch weitere Gutachten notwendig seien, ob zu Auswirkungen auf den Straßenverkehr oder zur Lärmemission, so Häusler weiter. Die Bahnlinie verläuft teilweise nah an Wohnbebauung vorbei.

Bürgermeister Ralf Baumert ist es ebenso wie OB Häusler wichtig, den Prozess einer möglichen Reaktivierung von Beginn an transparent zu begleiten, unabhängig davon wie es letzten Endes ausgeht. Grundsätzlich möchte er, dass die Worblinger Bürgerinnern und Bürger im Falle einer Reaktivierung der zu diskutierenden Bahnlinie keine schlechtere ÖPNV-Anbindung gegenüber heute erfahren. Dies müsste dann im Rahmen der Fortschreibung des Nahverkehrsplans des Landkreises verhandelt werden.

Die Machbarkeitsstudie von Traffic Solutions weist unter Einbehaltung eines standardisierten Bewertungssystems einen wirtschaftlichen Betrieb im Halb-Stunden-Takt in beiden untersuchten Varianten aus. Dabei wurde, wie Verkehrsplaner Stephan L. Kroll erklärte, die Annahme getroffen, für die Reaktivierung zwei bereits bestehende S-Bahnen-Linien zu verlängern und zugleich den Regionalbus in diesem Bereich einzustellen. Am Wegfall der Buslinie gab es Kritik von mehreren Bürgerinnen und Bürgern.

In einer ersten Variante fährt der Ryhas (S62) aus Schaffhausen nach Singen dann über Rielasingen bis Ramsen weiter. Hier wurde ein positiver Nutzen-Kosten-Indikator von 1,2 errechnet, so Kroll, und Fahrgastzuwächse auf der gesamten Strecke prognostiziert (ab einem Wert von 1 rechnet sich der Betrieb auf die Dauer.) Die zweite Variante wäre die Fortführung der S-Bahn von Winterthur über Stein am Rhein (S29) mit einer Wirtschaftlichkeit von 1,1. Als mögliche Haltepunkte wurden Singen-Eisvogel, Singen-Schnaidholz, Rielasingen-Industriegebiet, Arlen, Talwiesenhallen, Ramsen genannt. Laut Verkehrsplaner Kroll seien beides gute und robuste Werte, aus der alle Luft herausgelassen worden wäre.

Als Kosten weist die Studie für Variante 1 etwa 21 Millionen Euro aus, wovon der Bund über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten gefördert würden, erklärte der zuständige Mitarbeiter aus dem Verkehrsministerium, Moritz Link. Zudem fördere das Land die Betriebskosten der ersten 100 Kilometer reaktivierter Bahnstrecken bis zu 100 Prozent. Hierdurch will das Land einen zusätzlichen Anreiz für die zügige Umsetzung von Reaktivierungs-strecken bieten, so Link. Laut Yannick Beutel von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) sei eine Realisierung durch die umfangreichen Planungen in zehn bis fünfzehn Jahren möglich. Der Eigenanteil für die beteiligten Kommune betrage zehn Prozent, erklärte Moritz Link. Hinzu kämen Planungskosten, die teilweise auch gefördert würden.

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