Junge springt ins Wasser im Naturbad Aachtal.

Wie funktioniert ein Naturbad

Freibäder werden in drei Arten unterschieden!

  • Das klassische Freibad mit technischer Wasseraufbereitung (nach DIN 19643).
  • Die offene Badestelle, Seen, Flüsse uns Grundwasserseen  (hier gilt die EU - Richtlinie für Badegewässer).
  • Unser sogenannter Kleinbadeteich, das Naturerlebnisbad, die Schwimm- und Badeteichanlage (Freibad mit vollbiologischer Wasseraufbereitung. Das gesamte Wasser wird auf natürliche Weise aufbereitet, ganz ohne Chlor und andere Chemie säubern Mikroorganismen, Pflanzen und Substrate das Wasser).

Aufbereitungsbecken, die vollbiologische Reinigungsanlage ohne Chemie


Luftbild Naturbad Aachtal
 
Die Wasseraufbereitung wird im Sinne einer Pflanzenkläranlage realisiert.
Es handelt sich hierbei um ein eigenständiges Ökosystem, in dem mit Hilfe von Pflanzen, Mineralien und Mikroorganismen Verunreinigungen im Wasser ab- und umgebaut werden.

Der Badegast verweilt in Badewasser mit Trinkwasserqualität, das wöchentlich vom zuständigen Gesundheitsamt überprüft wird.

Unser System stellt eine Kombination mehrerer Verfahren dar:
  • Hydrobotanische Anlage (1. Stufe)
  • Kiesschichten abnehmender Korngröße und spezielle Substrate
  • Randbereiche als Aquakultur mit entsprechenden Wasserpflanzen (2. Stufe)

Schematische Darstellung des Wasserkreislaufs eines Naturbades


Fragen und Antworten:

Können die Besucher des Naturbades durch ihr Verhalten die Wasserqualität positiv beeinflussen?

Die Besucher sollten sorgsam mit dem Wasser umgehen und es nicht zusätzlich belasten. Das gründliche Duschen vor dem Bad wäscht Sonnencreme und lose Hautpartikel ab. Es ist wichtig, dass diese Bestandteile nicht unnötig in das Badewasser gelangen. Auch der Toilettengang vor dem Baden sollte für jeden zur Selbstverständlichkeit werden. Der Regenerationsbereich (ein, zwei oder auch drei Regenerationsteiche) sollte darüber hinaus in jedem Fall geschützt - das heißt nicht bespielt - werden. Nur so ist ein gesundes Pflanzenwachstum gewährleistet.

Welchen Vorteil hat chlorfreies Wasser?

Badewasser ohne Chlor oder andere chemische Zusätze ist angenehm im Geruch und reizt nicht die Binde- oder Schleimhäute (keine roten Augen mehr). Sie werden entdecken, dass das Wasser die Hautoberfläche viel weicher und angenehmer umspielt. Endlich können auch die Badefreunde in ein öffentliches Schwimmbad gehen, die auf chemische Badezusätze allergisch reagieren.

Treten vermehrt Mücken in einem Naturbad auf?

Das konnte in den bisher bestehenden Naturbadanlagen auch nach mehrjährigen Vegetationsperioden nicht beobachtet werden. Ist das natürliche Gleichgewicht in einem Naturbad hergestellt, werden bereits Mückenlarven von ihren natürlichen Feinden (Gelbrandkäfer und Libellen) vertilgt. Nach dem Angebot- und Nachfrageprinzip wenden so schon die Larven und damit auch das Mückenaufkommen minimiert.

Wie funktioniert das mit den Mikroorganismen?

Die Mikroorganismen verarbeiten die im Wasser und auf dem Bodengrund vorhandenen organischen Reststoffe (zum Beispiel abgestorbene Pflanzen, Schlamm, Hautpartikel, Sonnencrems und so weiter). Sie treten mit den Algen, die sich im Regenerationsbereich entwickeln in eine Nahrungskonkurrenz und verhindern so ungehemmtes Algenwachstum (Eutrophierung).

Sind die Mikroorganismen gesundheitsschädlich?

Mikroorganismen sind Kleinstlebewesen, die man mit dem bloßen Auge nicht erkennen kann, sie kommen in jedem natürlichen, gesunden Gewässer vor. Sie besitzen nicht die Möglichkeit der Krankheitserregung (Pathogenität) für Menschen, Tiere oder Pflanzen und sie sind daher völlig ungefährlich.

Wie wichtig sind Wasserpflanzen für die Wasserqualität?

Wasserpflanzen befinden sich nur im Regenerationsbereich. Sie durchwurzeln den Untergrund des Teiches und lockern ihn auf. Das wiederum unterstützt die Filterwirkung der Kiesschichten. Darüber hinaus leisten diese Pflanzen über die Photosynthese einen lebensnotwendigen Beitrag zur Gesunderhaltung des Wassers.

Wie entwickelt sich die Wassertemperatur in einem Naturbad?

Vergleicht man die Entwicklung der Wassertemperatur eines Naturbades mit einem herkömmlichen Freibad, das nicht beheizt wird, stellt man fest, dass sich das Wasser in einem Naturbad wesentlich schneller erwärmt. Zum einen liegt es daran, dass ein Naturbad wesentlich größere Flachwasserzonen besitzt (Uferzonen und Regenerationsteiche) zum anderen speichert der Kies im Flachwasserbereich des Badeteiches die Sonnenwärme und gibt diese an das Wasser ab. Deshalb ist es nicht ungewöhnlich, dass bereits nach ein oder zwei Sonnentagen das Badewasser in den Sommermonaten eine Temperatur von über 20 °C erreicht. Der ständige Wasseraustausch zwischen Badeteich und Regenerationsteiche fördert eine gleichmäßige Erwärmung des Wassers auch in den tieferen Bereichen des Sprungbeckens. Eine Wassertemperatur über 24 °C sollte vermieden und durch Frischwasserzufuhr reguliert werden, da sonst das Gleichgewicht des kontrollierten Pflanzenwachstums und die Entwicklung der Mikroorganismen gestört wird. Die Mikroorganismen würden dadurch in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt.

Quelle: Hardy Gutmann GmbH

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