Kulturpunkt

Pressespiegel

Gartenträume im "Cannabisland"
Katzdorfer bekommen Besuch von Adam und Eva

Singener Wochenblatt online vom 02.02.2024 von Oliver Fiedler

So sorgt man bei Gartenzwergen für die geforderte gleiche Größe, hat der Katzdorfer "Narresome" in seinem Auftritt bei den Arlener Gartenträumen vorgestellt. Foto: Fiedler

Dieses Jahr wurde den Narren unterm Oberholz dort eine ganz besondere Ehre zuteil. Denn Adam und Eva waren nach der Vertreibung aus dem Paradies auf der Suche nach einem Garten, der die neue Heimat der beiden werden sollte. Wobei Eva klar bekennende Veganerin mit Schwerpunkt Apfel ist und mit Arlen auf den schönsten Ort im Hegau stieß, der noch viel schöner als Worblingen oder gar Rattlingen sei. Beide riefen einen Wettbewerb um den schönsten Garten im Dorf aus, wo sie sich dann niederlassen könnten.

Eine tolle Story, die sich hier wie ein roter Faden durch das rund dreistündige Programm zog, mit vielen herrlichen Szenen voll von Arlemer Alefanz. Da outete sich sogar der "Worbilo" aus Worblingen als großer Fan der Arlemer Fasnet, weinte aber dem einstigen "Knechtgarten", wie viele andere, nach.

Das Thema des Abends war gesetzt und so auch der Wettbewerb der "Traumgärten in Arlen". Die "Gräfin" (Silke Graf) hatte freilich mit Markus Mayer den Bock zum Gärtner gemacht, nachdem er tatsächlich die Fenster (und nicht die Rahmen) gestrichen hatten, wie ihm halt geheißen wurde. Da musste eine wahre Zauberfee ran, die es schaffte, am Ende eine Reihe gleich großer Gartenzwerge aus dem "Narresome" zu formen. Ein klasse Bild.

Auch der neue "Waldkindergarten" am Oberholz könnte ein Kandidat sein. Freilich offenbarte sich im Sketch die ganze Bandbreite aktueller gesellschaftlicher Verwerfungen, wenn es darum geht, dass die Kinder nicht im SUV in den Wald gefahren werden sollen, das Handy daheim und die Helikoptereltern eben draußen bleiben müssen - wenn auch letztere so nicht kontrollieren können, ob das Töchterlein wirklich vegan bleibt und nicht doch Lust auf einen frischen Regenwurm bekommt. Lena Kuppel betreute diese Nummer wie einen richtigen Kindergarten.

Hitze im Pfarrgarten

Die Holzer zelebrierten sich als muntere Gärtner im Pfarrgarten, denen es offensichtlich während der Arbeit auch immer wärmer wurde und es ihnen nach der stürmisch gefeierten Zugabe so heiß war, dass sie fast blank zogen. Das Schicksal eines Gartenzauns brachten Harald Liehner, Bernd Ditschler, Liam Riemer, Heiko Regitz, Janne Riemer, Rolf Kuppel und Achim Tolksdorf und natürlich die schon legendäre Arlemer Hundeleine ohne Hund an Hand von Sanja Kaltenbrunner ans Tageslicht, die erzählten zwischen Duftmarken und Kaugummi-Klebern von von Notdürften geplagten Trunkenen und wurden am Schluss gar noch neu angestrichen.
Der "Fernsehgarten" (Lena Kuppel) schürte die Erwartungen, wann es nun Adam und Eva endlich mal zu sehen gebe und nachdem die "Crazy Ladies" ihre Zeitreise in drei Kostümen getanzt hatten, brachten die "Plaudertaschen" (Monika de Sombre und Sanja Kaltenbrunner) das gärtnerische Dorfgeschehen auf den Punkt. Jörg Baumann und Steffen de Sombre stellten mit den "Haribo"-Stimmen von Klara und Pius Binnig die definitive Lösung gegen die jährlichen Schneckenplagen vor, dank des Schilds "Schnecken müssen draußen bleiben" - sogar absolut "bio". In Arlen können die Schnecken lesen, so das Argument, im Gegensatz zu manchem Arlemer.

Der Gemsgarten gewinnt

Das "Cabisland" zum Finale war wieder einer jener Streiche, die es so nur bei den Katzdorfern in Arlen geben kann. Mit reichlich Geräuchere verwandelte er sich in ein "Cannabisland" der guten Laune, die argwöhnischen Nachbarn verloren durch "Space Cakes" ihr Misstrauen. Zu alten Beatleshits gab es Hymnen an den Sellerie, an den Chicorée oder auch die Cocktailtomaten, ein Möhrenchor fing manche Dissonanz auf und am Ende waren alle sicher, dass dies der neue Garten Eden sein könnte. Markus Mayer, Ursula Knapp, Sandra Schätzle, Bärbel Ditschler, Monika de Sombre, Thomas Lang, Stefanie Wieland, Monika Blaser-Eppler, Sybille Heyna und Annette Bruch setzten dieses grandiose Finale in Szene. Leider umsonst. Denn Adam und Eva, die erst mit dem Abspann durch Uli Kaltenbrunner und Susanne Kalopek in Erscheinung traten, hatten inzwischen Wind vom Gemsgarten bekommen, wo man unter dem Kastaniendach das Bier und angeblich sogar "vegane Pizza" genießen könne.

Gemeindeverwaltung Rielasingen-Worblingen